"Gospel muss aus dem Herzen klingen ..." - Rev. James A. Wilson

Gospeltour 2016 mit Reverend Wilson

Mittwoch, 08. Mai 2024

Presse - Archiv 2009

Neuburger Rundschau (28.01.2009)

Schnippen, klatschen, jubeln und mitsingen

Mit dem Wilson-Gospel-Chor sprang der Funke schnell über

Schnippen, klatschen, jubeln und mitsingen, beim Gospel-Gottesdienst der evangelischen Militärseelsorge sprang der Funke auf 320 Besucher in der Apostelkirche schnell über.

Die Frauen und Männer vom Wilson-Gospel-Chor schreien die Qual der Sklaven, die sich mit den Spiritual Mut machten, ebenso authentisch hinaus, wie sie tief bewegt die hoffnungsvolle Botschaft weitergeben, die in dieser Musik steckt. Der Eintritt war frei, die gesammelten Spenden gehen an die Aktion "Lachen helfen", die Kinderhilfe für Kriegs- und Krisengebiete.

"Yes we can", mit dem Leitsatz des 44. Amerikanischen Präsidenten Barack Obama hauchte die evangelische Militärpfarrerin Myriam Krug - Lettenmeier ein Motto ein, das zum Repertoire des 22-köpfigen Chorensemble aus Roth gut passte. Weiter appellierte die Geistliche in ihrer Ansprache an Glaube und Hoffnung. Bei den Liedtexten, vor allem aber durch die emotionale Ausdrucksweise der 16 Sängerinnen und sechs Sänger, ist die Maxime von Krug-Lettenmeier und Pfarrer Johannes de Fallois gleich mit dem gemeinsamen Einzug des Chores aufgegangen.

Mit "Jesus is real" (Jesus ist wirklich) machte der Chor Mut und Hoffnung. Die weltberühmte Gospelsängerin Mahalia Jackson hätte in Neuburg ihre Freude gehabt. Chorleiter Jimmy Brooks, alias Pfarrhelfer Norbert Potratz, setzt auf traditionelle Gospels. "Wir wollen keine verkitschten ins Deutsche übersetzten Texte und bringen die Stücke so ursprünglich wie möglich", unterstreicht er und erinnert an die Chorgründung.

Die liegt in den US - Kasernen Erlangen, Nürnberg, Fürth und Crailsheim. Zuerst waren es nur amerikanische Armeeangehörige. Durch den schrittweisen Abzug der amerikanischen Truppen wandelte sich das Bild des Chores. Nach und nach füllten sich die Lücken mit singbegeisterten Mittelfranken. "Gospels sind Bibelverse, Bittgesänge und Glaubensbotschaften", erklärt Jimmy Brooks. Und so wie früher gibt es beim Wilson-Gospel-Chor Vorsänger - das Ensemble singt den Text einfach nach.

Nicht fehlen durften bei dem Konzert die Klassiker wie "O Happy Day", "Down by the Riverside", "The Gospeltrain is coming" und "Amazing Grace", vorgetragen in zwei Versionen (überliefert und modern). Mit Gemütsbewegung und sichtbarer Freude am Gesang greift die Begeisterung die Zuhörer und animiert, trotz besinnlicher Kirchenatmosphäre, zum ständigen Aufstehen, Mitklatschen und Mitsingen.

Aber auch nachdenkliche Töne und Texte, wie bei "Freedom" oder "We must work", haben ihren Platz, etwa, wenn eine der Sängerinnen von Sklaven, die in der Gefangenschaft zur Arbeit gezwungen werden, erzählt. Ein Abend voller Wärme und Emotionalität, in dem uralte Stücke sich mit modernen Interpretationen dieser Musikrichtung abwechseln.

Text und Foto: Xaver Habermeier

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